Paragraphen-Symbol und Schriftzug „Berufspolitik“© djedzura / iStock / Getty Images Plus
BVpta-Sprecherin Bettina Schwarz erklärt, ob die Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktionieren kann

Berufspolitik

WIE KANN DIE VEREINBARKEIT VON FAMILIE UND BERUF KLAPPEN?

Ein familienfreundlicher Arbeitsplatz steht für viele Arbeitnehmer mittlerweile ganz oben auf der Prioritätenliste, wenn es um die Suche nach einem neuen Job geht. Doch gerade in der Apotheke ist das nicht so leicht möglich.

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Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist vor allem für Frauen, aber auch zunehmend für Männer, ein schwieriges Thema. Die Arbeit nimmt bei vielen Menschen einen großen Teil der Zeit und auch Energie in Anspruch.
Beides – Arbeit und Familie – unter einen Hut zu bekommen ist für die meisten eine kaum zu meisternde Aufgabe, da die Doppelbelastung viele Probleme mit sich bringt.Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist vor allem für Frauen, aber auch zunehmend für Männer, ein schwieriges Thema.

Die Arbeit nimmt bei vielen Menschen einen großen Teil der Zeit und auch Energie in Anspruch. Beides – Arbeit und Familie – unter einen Hut zu bekommen ist für die meisten eine kaum zu meisternde Aufgabe, da die Doppelbelastung viele Probleme mit sich bringt.

Der Ruf nach Arbeitsflexibilität

Es müssen private und berufliche Ansprüche erfüllt werden, der Organisationsaufwand ist immens und man hat schnell das Gefühl, es allen, vor allem den Kindern, recht machen zu müssen.
Die Politik spricht im Sinne von Familienfreundlichkeit oder auch Work-Life-Balance von Arbeitsflexibilisierung, wie dem Arbeiten von zu Hause aus, flexiblen Arbeitsorten und einer Kinderbetreuung vor Ort.

Familienfreundliche Unternehmen sollen Möglichkeiten schaffen, die Familie mit dem Beruf zu vereinen.
Eine echte Win-win-Situation, denn davon profitieren sowohl die Beschäftigten als auch die Arbeitgeber.

Allerding ist dies in einer Apotheke oftmals gar nicht umsetzbar. Die Arbeitszeiten sind bei einer Wochenarbeitszeit von sechs Arbeitstagen und meist längeren Öffnungszeiten erst einmal familienunfreundlich. Einfacher ist es in größeren Apotheken. Hier kann man einfacher Kompromisse finden, die für die Arbeitnehmer mit Kindern besser sind.
Es bleibt trotzdem für den Arbeitsplatz öffentliche Apotheke meist nur die flexible Arbeitszeit, in Form von Teilzeitarbeit oder gar nur als Minijob.

Apotheke familienfreundlicher gestalten

Allerdings bietet die Teilzeitarbeit den alleinerziehenden Apothekenangestellten in der Regel kein existenzsicherndes Einkommen. Oft liegt die zu leistende Arbeitszeit bei 20 bis 30 Stunden.
Wie überall sind es die Teilzeitstellen und die frauentypisch niedrigen Gehälter, die zu einer Abhängigkeit vom Partner führen. Auch die Rentenansprüche verringern sich deutlich. Dabei könnten sich die Arbeitgeber beim wachsenden Fachkräftemangel glücklich schätzen, wenn ihre Mitarbeiter eher früher als später wieder in Vollzeit zurückkehren möchten. 

Daher sollten die Arbeitgeber nach Wegen suchen, die Apotheken familienfreundlicher machen – zum Beispiel mit steuer- und abgabefreien Zuschüssen bei den Kinderbetreuungskosten oder guten Möglichkeiten des Wiedereinstiegs nach längerer Auszeit.

Eine weitere Möglichkeit sind flexible Arbeitszeiten, um auf unvorhersehbare Ereignisse, wie beispielsweise die plötzliche Erkrankung der Kinder, auch flexibel reagieren zu können, ohne gleich Urlaub nehmen zu müssen.
So weit sind wir aber noch nicht. Ganz wichtig ist das eigene Netzwerk, um eine zusätzliche Betreuung der Kinder sicherzustellen. Ohne soziales Umfeld geht es leider nicht. 

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Der BVpta berät und unterstützt seine Mitglieder bei Problemen am Arbeitsplatz. Informieren Sie sich auch unter www.bvpta.de.

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